
Makowki – die beste Mohnspeise aller Zeiten!
Ich bin euch noch ein Rezept schuldig – eigentlich schon seit Weihnachten. Denn rund um die Feiertage steht Makowki in meiner Familie seit Jahrzehnten auf dem festlichen Speiseplan.
Makowki (oder Makowka bzw. gesprochen Makufki, manche nennen es auch Mohnknödel bzw. Mohnklöße, obwohl die Form zumindest in meinem Rezept keinerlei Ähnlichkeit mit Knödel hat) ist eine polnische Mohnspeise. Meine ebenfalls polnische Großmutter hat diese immer zu Weihnachten gekocht und damit auch bei uns in Wien zur schönen Tradition gemacht.
Weihnachtliche Familientradition
Sie hat immerzu davon gesprochen mir zu zeigen, wie sie gemacht wird. Leider ist es nie dazu gekommen. Kurz vor jenem Advent in dem ich die Zubereitung lernen sollte, ist sie verstorben – auf den Tag genau ein Monat vor Weihnachten und ohne das Rezept mir oder einem anderen Familienmitglied zu hinterlassen.
Ihr seht also schon, dieses Mohn-Rezept ist für mich nicht nur mit weihnachtlicher Tradition, sondern auch mit viel Emotion verbunden. Ein Glück, dass meine Tante eine Abwandlung des Rezeptes über drei Ecken in die Hände bekommen hat und dieses wiederum an meine Mutter weitergab. Sie hat es über zwei Jahre rechtzeitig an Weihnachten gemacht, seit zwei Jahren habe ich diese wundervolle Tradition übernommen.
Einfaches Rezept für die polnische Mohnspeise
Weil es bis vor kurzem noch richtig schwierig war, ein Makowki-Rezept im Internet zu finden (zumindest in deutscher Übersetzung), will ich es nicht für mich behalten, sondern es mit euch teilen. Für alle, die diese schlesische Nachspeise auch kennen oder noch kennenlernen wollen. Denn glaubt mir, es gibt Menschen, die keinen Mohn mögen, dieses Dessert aber trotzdem lieben! Makowki machen optisch nicht viel her, geschmacklich sind sie aber einfach top – ich könnte eine ganze Schüssel davon alleine essen!
Meine Großmutter hat so gar nichts von fertigen Produkten gehalten. Viel lieber hat sie alles von Grund auf selbst zubereitet. “Dann weiß man, was drinnen ist“, war ihr Motto. Als Kind konnte ich das nicht nachvollziehen, heute verstehe ich das nur zu gut. So hat für diese polnische Süßspeise immer ganze Mandeln gekauft und selbst geschält und dann in Stifte geschnitten. Diesen Schritt kürze ich allerdings ab und setze auf Mandelstifte oder, falls diese nicht erhältlich sind, auf Mandelblättchen.

Zutaten für 1 große Schüssel Makowki
1 l Milch
450 g Mohn (gemahlen)
200 g Butterstriezel
120 g Zucker
100 g Mandelblättchen/-stifte
Rosinen & Rum nach Geschmack
Zubereitung: 30 Minuten (zzgl. ca. 12h Rastzeit)
- Mohn mit Milch aufkochen: Milch mit Mohn und Zucker langsam aufkochen und ca. 10 Minuten leicht köcheln lassen.
Währenddessen Striezel in Stücke schneiden. - Zutaten mischen: Mohngemisch in eine Schüssel leeren, Striezel und Mandelblättchen oder Mandelstifte und nach Geschmack Rosinen unterheben.
- Makowki über Nacht ziehen lassen: Auskühlen und die Mohnspeise über Nacht im Kühlschrank rasten lassen (oder wie meine Oma: auf dem Balkon – die großen Schüsseln hatten keinen Platz im Kühlschrank).
Tipp: Meine Großmutter hat Rosinen in die Makowki gemischt sowie einen Schuss Rum. Die Rosinen machen die Mohnspeise noch etwas süßer, sind aber kein Muss.
Das könnte dir auch schmecken: Rezept für schnelle Vanillekipferl






16 Kommentare
Pingback:
V.E.
Aus unserer Familientradition teile ich hier noch Zutaten die das ganze erst richtig aromatisch machen:
Auf der Zutatenliste fehlen
Nüsse (allerlei Sorten sehr sehr klein zerhackt, Wallnuss, Haselnuss, Erdnuss, Mandeln),
getrockenete Datteln und Feigen sehr klein gehackt,
Orangeat/ in verschiedenen Sorten
Vanillinzucker
Eine Prise Salz
Etwas Butter
Zwieback für “Tiramisu” Schichten
Zuckerstaub
Vielen Dank für die Ergänzungen! Wir nehmen auch Nüsse – Mandeln, in Stifte geschnitten. Klingt sehr gut mit getrockneten Früchten und Orangeat!
Liebe Grüße und schöne Feiertage!
Hildegard Litjens
Hallo an alle ich kenne diese Nachspeise auch obwohl ich sie auch immer als nur zum Nachtisch essen kann und auch könnte ich sie das ganze Jahr über essen 🤗👍 mein Vater kam aus Oberschlesien und meine Mutter aus Oberhausen 🤗🤗👍 i ich liebe sie die Nachspeise meine ich und meine Mama leider ist sie nicht mehr da 🤔😩
Zuckerstaub
Hallo Hildegard,
oh, das kann ich verstehen! 🙂 Hab schöne Feiertage und genieße die Mohnspeise, wir haben sie bereits aufgegessen 😀
Brigitte
Hallihallo, ich freu mich sehr , diese traditionelle Nachspeise zu finden. Meine Mutter nahm immer Zwieback zum Schichten . Dieses Jahr bin ich dran , die Tradition fortzuführen . Auch für meine Kinder gehört es zu Weihnachten.
Ich wünsche euch gesunde Weihnachten😊
Zuckerstaub
Liebe Brigitte,
mit Zwieback schmecken die Makokwi bestimmt auch sehr gut! Viel Spaß bei der Zubereitung und auch dir ein schönes Weihnachtsfest!
Marta
Liebe alle,
die Makówka (zur Erklärung: Makówka ist der Singular und Makówki ist der Plural) ist besonders im oppolnischen Teil Oberschlesiens bekannt. In den Dörfern wird die Makówka regelmäßig als Nachtisch an Heilig Abend gegessen. Manchmal auch an Silvester. Es ist aber in ganz Polen üblich an Heilig Abend Mohnspeisen zu essen. Diese variieren von Region zu Region. Von Haushalt zu Haushalt 🙂
Zuckerstaub
Liebe Marta,
danke für diese spannenden Infos!
Habe selbst gerade die letzte Portion unserer diesjährigen Makowka aufgegessen und freue mich jetzt schon darauf, sie nächstes Jahr wieder zu kochen 😉
Liebe Grüße aus Wien, Victoria
Elisabeth
Hallo muss man den Mohn vorm Kochen mahlen? Den meine Mutter macht es immer
Zuckerstaub
Hallo Elisabeth,
danke für deine Frage. Ich verwende immer gemahlenen Mohn, da ist es natürlich nicht mehr notwendig. Wenn du noch nicht gemahlen Mohn verwendest, dann vor dem Kochen mahlen.
Liebe Grüße
Pitj
Mein Vater kommt aus Oberschlesien, in Oberschlesien heißt das Gericht Mohnbissen. Bei uns werden erst die in Scheiben geschnittenen altbacken Brötchen in eine Schüssel gelegt,darauf kommt dann der Mohn und auf den Mohn kommt dann eine Schicht Zucker. Das wird solange gemacht bis der Mohn aufgebraucht ist ,zum Schluss kommt dann eine richtig dicke Schicht Zucker drauf.(bei uns ist es allerdings ohne Mandelstifte) Dann muss es über Nacht durchziehen.
Wir machen das am 23.12. Denn bei uns wird das an Heiligabend zum Frühstück gegessen, so ist es bei uns Tradition.
Ich Koche fast nur Schlesisch, das habe ich von meiner Oma und meinem Vater so gelernt.
Zuckerstaub
Danke für deinen Bericht! Es ist so spannend zu hören, wie viele unterschiedliche Varianten es bei der Zubereitung gibt!
Marek
Hallo, diese geile Makowki…eher eine Spezialität der Oberschlesischen Küche…aber nur komisch, dass ich selber aus Oberschlesien komme aber in unserer Gegend (Österreich Schlesien ) eher nicht bekannt sind. Ich lernte diese Mohnspeise in Deutschen kennen und lieben,da ich viele (Preußisch) -Oberschlesicher Freunde hatte…
alle Gute im neuen Jahr !
Marek
Gertrud Schulz
So ein ähnliches Rezept kenne ich auch von meiner Mutter, sie ist im heutigen Polen, damals deutsch, geboren, warscheinlich daher der Bekannheitsgrad.
Dieses Gericht gab es an Heilig Abend – weil wir, anders als die meisten, den Abend ohne Fleisch begingen. Es ist saulecker , eben was für Süssmäulchen.
Ich mische dem ganzen noch eine Spur Bittermandel und eine PrieseSalz hinzu, damit es kräftiger schmeckt.
Zum Schluss altbackene Brötchen oder Semmeln in dicke kleine Scheiben schneiden und unterrühren.
Natürlich dürfen die Rosinen nicht fehlen.
zuckerstaub
Liebe Gertrude,
danke für deinen Kommentar!
Brötchen oder Semmeln sind eine gute Alternative zum Striezel. Die Rosinen sind für mich mittlerweile auch ein Muss, weil sie ein guter süßer Kontrast zum Mohn sind 🙂
Frohe Weihnachten!